Donnerstag, 2. September 2010

Drakonische Strafen und der selbst gebaute Zeuge

Neulich in der S-Bahn durfte, nein musste, ich dem Telefonat eines jungen Mannes zuhören, denn gewisse Lautstärken erlauben kein höfliches Weghören. Und irgendwann folgte die Aussage, die ich anhand der Sprachmelodie bereits länger erwartet hatte.

"Ja Alder, nächste Woche habsch Gericht."

Dass er damit nicht auf ein neues Kochrezept, sondern seine Verhandlung vor dem Strafgericht anspielte, wurde schnell klar, denn "geht voll klar isch brauch nur noch Zeugen".
Der Zeuge war auch schnell gefunden, ein gemeinsamer Bekannter soll dabei gewesen sein. Doch offenbar war das Gegenüber von der Aussagebereitschaft des "Zeugen", dem man noch erklären sollte, was genau er gesehen haben soll, nicht überzeugt.

Also warf er seine ganze Überredungskunst in das Gespräch und wies darauf hin, es könne nichts passieren, weil "die das nicht merken". "Das" dürfte in diesem Fall eine Falschaussage sein.
Aber auch das schien noch nicht überzeugt zu haben, denn plötzlich erkundigte sich der junge Mann "und wenn ich ihn sonst schlage?". Wohl nichts.

Umso resignierter verkündete er dann das Strafmaß, das jetzt ohne Zeugen zu erwarten ist, als vermutlich erneut verneint wurde: "Dann f.... mich der Richter in den A...."!

Harte Justiz in Bayern.

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